Horizontalsperren Überblick, Vergleich, Erfahrungen
Horizontalsperren Überblick, Vergleich, Erfahrungen
Feuchte Wände sorgen dafür, dass der Keller feucht wird und sich Schimmel ausbreiten kann. Eine intakte Horizontalsperre ist daher nicht nur bei Neubauten sehr wichtig. Auch für Altbauten sind diese Sperren sehr nützlich. Bei Bedarf können sie nachgerüstet werden.
Mit einer Horizontalsperre kann ein weiterer Aufstieg von Feuchtigkeit im Mauerwerk verhindert werden. Je nach Modell ist sie beständig gegenüber Säuren, Salzen und Laugen. Die Haltbarkeit variiert zwischen 5 Jahren bis Jahrzehnten. Hierbei kommt es vor allem auf das verwendete Material an. Durch eine aufsteigende Feuchtigkeit entstehen muffiger Geruch, Schimmel und Feuchteschäden an der Einrichtung bzw. an den gelagerten Gegenständen. Eine feuchte Wand kann somit zu den unterschiedlichsten Problemen führen. Eine Ursache dafür ist die aufsteigende Feuchtigkeit.
Wie funktioniert eine Horizontalsperre?
Wenn bei einer Schimmelbildung als Ursache stets aufsteigendes Wassers diagnostiziert wurde, muss dem Wasser der Weg versperrt werden. Hierbei sollte man den physikalischen Vorgängen folgen, die hinter einer Durchfeuchtung stehen. Durch die feinen Ritzen und Poren in der Wand kann aufgrund des Kapillareffekts das Wasser entgegen der Schwerkraft aufsteigen. Somit zieht die Wand förmlich die Feuchtigkeit aus dem Boden. Mithilfe einer Horizontalsperre werden die Kapillaren im Mauerwerk unterbrochen. Dadurch wird der Weg des aufsteigenden Wassers unterbrochen. Eine Horizontalsperre ist also eine Art Sperrschicht, die horizontal in das Mauerwerk gebaut wird.
Welche Arten von Horizontalsperren gibt es?
Als Horizontalsperre können Elemente wie Bleche aus Edelstahl oder Kunststoffplatten bzw. -folien in das Mauerwerk eingesetzt werden. Bei einem Neubau lässt sich das leicht durchführen. Etwas komplizierter ist ein nachträglicher Einbau. Hierbei stehen die unterschiedlichsten Möglichkeiten wie Mauersägeverfahren, das Einschlagen von Chromstahlblech, ein Maueraustausch und eine Sperrschicht aus Mörtel zur Verfügung. Beim Mauersägeverfahren wird das Mauerwerk aufgesägt. Die so entstandene Fuge wird mit einer speziellen Dichtung versehen. Bei der Verwendung von Chromstahlblech wird Blech in eine Mörtelfuge geschlagen. Hierbei entfällt das Aufsägen der Mauer.
Bei einigen Altbauten ist es notwendig, dass ein Teil der Mauer entfernt wird. In den entstandenen Schlitz wird eine Bitumenbahn oder Folie eingesetzt. Danach wird der Schlitz ganz einfach wieder zugemauert. Eine Sperrschicht aus Mörtel kann ebenfalls dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit nicht vom Keller bis in die oberen Stockwerke läuft. Hierbei werden Löcher in das Mauerwerk gebohrt, die mit Mörtel gefüllt werden.
Wo liegen die Vor- und Nachteile einer Horizontalsperre?
Ein großer Vorteil einer Horizontalsperre ist, dass oberhalb der Sperre das Wasser in der Bausubstanz austrocknen kann. Dieser Vorgang wird durch das Auftragen von Sanierputzen und einem planvollen Lüften unterstützt. Einige Altbauten sind bereits mit einer derartigen Sperrschicht ausgestattet. Diese besteht meistens aus Bleiplatten oder Asphalt. In der Regel befindet sich die Schicht auf der Höhe knapp unterhalb des Erdgeschosses.
Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Schicht auch im Nachhinein in ein Mauerwerk eingesetzt werden kann. Hierfür stehen die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur Verfügung. Entweder wird ein mechanisches Verfahren (wie oben beschrieben) oder ein Injektionsverfahren genutzt. Durch eine Horizontalsperre kann eine teure Sanierung vermieden werden.
In der Regel sind die Verfahren zur Horizontalsperre aber recht kostspielig.
Was sollte ich beim Kauf einer Horizontalsperre beachten?
Bei einer Horizontalsperre sollte immer darauf geachtet werden, dass das Verfahren zum Altbau oder Neubau passt. Bevor eine Wand trockengelegt wird und eine Horizontalsperre im Keller eingebaut wird, muss vorab der Ist-Zustand bestimmt werden. Sollte ein Keller trocken sein, kann der Keller von innen abgedichtet werden. Ansonsten sind die Trocknungsarbeiten sehr wichtig, bevor eine Horizontalsperre eingebaut wird.
Wie viel kostet eine Horizontalsperre?
Die Kosten für Horizontalsperren variieren je nach Qualität des Materials. Je nach Produkt, Umfang und Sägeverfahren kann eine Horizontalsperre schon für wenige 100 Euro errichtet werden. Die Kosten pro Meterliegen in der Regel bei 200 bis 300 Euro.
Wo liegen die Vor- und Nachteile dabei, eine Horizontalsperre online zu kaufen?
Viele Elemente, die für eine Horizontalsperre benötigt werden, können im Internet günstiger gekauft werden. Auch die Auswahl ist über Online- Shops wesentlich höher, als bei einem Fachmarkt im Ort. Die Preise und Konditionen können im Internet genau miteinander verglichen werden. Ein kleiner Nachteil ist, dass einige Tage auf die Lieferung gewartet werden muss.
Wie viel kostet eine Horizontalsperre?
Die Kosten für den Einbau einer Horizontalsperre lassen sich
pauschal nicht genau benennen. Es kommt hierbei vor allem darauf an, ob die
Sperre in einen Alt- oder Neubau eingebaut wird. Bei einem Neubau kann die
Feuchtigkeitsperre ganz einfach in den Arbeitsablauf integriert werden. Ein
nachträglicher Einbau setzt häufig zusätzliche Arbeiten voraus. Als
Orientierungswert können bei Mauersägeverfahren rund
600 Euro/m², bei einem Chromstahl Verfahren circa 300 Euro/m² und bei einem
Austausch der Mauer rund 800 Euro/m² veranschlagt werden. In der Regel ist ein
Injektionsverfahren die günstigste Variante. Bei derartigen Arbeiten kann mit
circa 200 Euro/m² gerechnet werden.
Bei den Kosten sollten auch die Zusatzarbeiten berücksichtigt werden. Hierbei handelt es sich vor allem um Verputz- und Malerarbeiten. Aber auch das Abschlagen des alten Mauerputzes gehört dazu. Um die Kosten aus Arbeits- und Materialaufwand, sowie Anfahrtskosten zu senken ist es sehr sinnvoll, wenn einige Arbeiten selber übernommen werden. Sprechen Sie über diese Tätigkeiten mit den Professionisten und lassen Sie sich ausführlich beraten.
Wie wird eine Horizontalsperre injektiert?
Beim Injektionsverfahren wird ein flüssiges Injektionsmittel wie z.B. Paraffin in das Mauerwerk eingebracht. Bei den unterschiedlichsten Verfahren werden die Hohl- und Zwischenräume eines Mauerwerks mit einem Injektionsmittel getränkt. Das kann ohne und mit Druck geschehen. Ist das Injektionsmittel ausgehärtet, bildet es eine Horizontalsperre. In regelmäßigen Abständen werden bei der Ausführung schräg von oben kleine Löcher in die Mauer gebohrt, in die ein Trennmittel injiziert wird.
Ein großer Vorteil von Injektionsverfahren besteht darin, dass sie im Vergleich zu anderen Methoden sehr günstig sind. Die anstehenden Arbeiten sind schnell und ohne großen Schmutzaufwand erledigt. Hierbei ist die Stabilität des Bauwerks nicht gefährdet. Neben Paraffin ist auch Silikonharz gut für eine Horizontalsperre geeignet.
Welches Sägeverfahren wird angewendet?
Beim Mauersägeverfahren wird anschließend eine Dichtung in die Fuge eingebracht. Dadurch wird verhindert, dass das Wasser vom Keller aus in die oberen Stockwerke wandert. Bei einer Horizontalsperre im Mauersägeverfahren können PE-Fiberglasplatten oder Edelstahlplatten ins Mauerwerk eingearbeitet werden. Hierfür muss eine Fuge in Abschnitten von jeweils einem Meter aufgesägt werden. Danach werden die Platten in der Fuge verkeilt und die Sägeschnitte geschlossen. Eine mechanische Horizontalsperre kann dauerhaft gegen das aus dem Erdreich aufsteigenden Wasser wirken.
Wie kann man eine Horizontalsperre nachträglich anbringen?
Das nachträgliche Anbringen einer Horizontalsperre ist mit den unterschiedlichsten Methoden möglich. Das Injektions-Verfahren ist im Vergleich nicht so aufwendig. Man spricht dabei auch von Verkieselung. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, dass neben Kieselsäure-Produkten weitere Injektionsmittel verwendet. Für eine Horizontalsperre kommen dabei neben Kieselsäure- und Paraffin Produkten auch Bitumenprodukte zum Einsatz. Darüber hinaus können Produkte in Creme- oder Stäbchenformen verwendet werden. Das sorgt für ein effizientes Arbeiten.
Tags Horizontalsperre, Vertikalsperre, Mauertrockenlegung, Abdichtung